Kann man Laub kompostieren?

Ja, aber…: Nicht jedes Laub eignet sich gleich gut.

Eichen-, Nuss- und Kastanienlaub sind Schwergewichte im Komposter. Ihre dicken Blätter und der hohe Gehalt an Gerbstoffen lassen sie nur langsam verrotten. Ahorn- und Birkenlaub dagegen verrotten schnell und liefern wertvolle Nährstoffe.

Ich habe in diesem Artikel zum Thema Laubhaufen und Laub kompostieren einige meiner eigenen Erfahrungen zusammengefasst und will diese mit euch an dieser Stelle teilen.

Was kommt in den Kompost?

Schnell verrottendes Laub wie das von Ahorn, Linde, Pappel oder Birke ist ideal. Sie setzen viele Nährstoffe frei und verbessern die Bodenstruktur. Auch das Laub von Obstbäumen wie Apfel oder Birne ist top – reich an Kalzium und Magnesium. Birkenlaub verrottet sehr schnell und liefert dem Boden reichlich Humus.

Was besser draußen bleibt

Eichenlaub ist problematisch. Der hohe Gerbstoffgehalt wirkt wie ein natürliches Konservierungsmittel, so dass die Blätter im Kompost ewig liegen bleiben. Walnusslaub enthält das Gift Juglon, das für viele Pflanzen schädlich ist. Auch Kastanienblätter brauchen wegen ihrer dicken Struktur länger, bis sie zu Erde werden. Einzelne Blätter sind in der Regel überhaupt kein Problem.

Das Laub richtig vorbereiten

Fein gehäckselt lässt sich auch hartnäckiges Laub schneller kompostieren. Einfach mit dem Rasenmäher darüber fahren oder einen Laubsauger mit Häckselfunktion verwenden. Gut durchmischt mit Küchenabfällen und Grasschnitt wird der Kompost richtig warm und der Rotteprozess läuft auf Hochtouren.

Ich persönlich liebe meine dicke Laubschicht im Thermokomposter. Wir haben keine sehr großen Bäume in unserem Garten, aber eine 40 Zentimeter dickte Schicht sammelt sich im Herbst schon an. In dieser feuchten Laubschicht tummeln sich im Frühjahr die Regenwürmer – das ist jedes Mal eine Freude.

Der Garten ist groß – das anfallenden Laub viel: Ein Laubhaufen muss her

Ein eigener Laubhaufen ist die ideale Lösung für Laub, das schwer verrottet oder für den normalen Kompost ungeeignet ist. Laub von Eiche, Nussbaum oder Kastanie braucht oft Jahre, um sich zu zersetzen. In einem gesonderten Haufen können sie in Ruhe verrotten und dabei wertvolle Nährstoffe freisetzen.

Wohin mit solch einem Laubhaufen?

Am besten ist es, wenn der Haufen in einer ruhigen Ecke des Gartens liegt. Halbschattige Plätze unter Büschen oder Bäumen sind ideal. Achte darauf, dass der Boden darunter gut durchlässig ist, damit sich keine Staunässe bildet. So bleibt das Laub locker und verrottet schneller.

Lebensraum für Tiere

Ein Laubhaufen ist nicht nur praktisch, sondern auch wertvoll für die Natur. Igel, Kröten und Insekten finden darin Unterschlupf und Nahrung. Besonders im Winter bietet der Haufen Schutz und Wärme. Eine Bereicherung für jeden naturnahen Garten.

Muss ich den Haufen pflegen?

Ein separater Laubhaufen braucht kaum Pflege. Wichtig ist nur, dass er locker bleibt. Ab und zu mit einem Rechen auflockern oder grobes Material wie Äste dazugeben, damit die Luftzirkulation erhalten bleibt. So bleibt der Verrottungsprozess aktiv.

Im Winter, wenn Tiere diesen als Schutz nutzen, solltest du ihn komplett in Ruhe lassen.

Was gehört noch in den Laubhaufen?

Neben dem „problematischen Laub“ kannst du auch Rasenschnitt und kleinere Äste untermischen. Das beschleunigt die Verrottung und sorgt für eine gute Durchmischung. Auch mal etwas Pappe oder Küchenpapier dazwischen geben hilft.

Laub entsorgen, wenn Kompostieren keine Option ist

Schade um diesen wertvollen Bestandteil für den Kompost. Aber klar, wenn es zu viel ist, muss eine andere Lösung her.

Laubsäcke: Einfach sammeln und abholen lassen

In vielen Gemeinden und Städten gibt es spezielle Laubsäcke, die man anfordern kann. Sammeln Sie das Laub darin und stellen Sie die Säcke zur Abholung an den Straßenrand. So wird das Laub ohne großen Aufwand entsorgt und von der Gemeinde meist zu großen Kompostieranlagen gebracht.

Biotonne: Ideal für kleine Mengen

Wenn nur wenig Laub anfällt, kann es problemlos über die Biotonne entsorgt werden. Achte darauf, dass die Tonne nicht zu schwer ist und verteile das Laub gegebenenfalls auf mehrere Abfuhrtermine.

Grüngut-Sammelstellen: Große Mengen einfach abgeben

Für größere Laubmengen bieten sich die Grüngutsammelstellen an. Dort kannst du größere Mengen gebündelt abgeben. Informiere dich vorher über die Annahmebedingungen und Öffnungszeiten.

Laub als Mulch verwenden: Natürliche Bodenbedeckung

Anstatt das Laub zu entsorgen, kann es als Mulch unter Bäumen und Sträuchern verteilt werden. Das schützt den Boden vor Austrocknung und fördert das Bodenleben. Eine nachhaltige Alternative zur Entsorgung.

Wie handhabst du das mit anfallenden Laub im Garten? Schreib es einfach in die Kommentare!