Rasen kompostieren

Tipps zur Kompostierung von Rasenschnitt / Gras im Garten

Wirft man Rasen in größeren Mengen direkt nach dem Mähen einfach auf den Komposthaufen oder mit in den Thermokomposter, wird er vermutlich nach kurzer Zeit verkleben, faulen und stinken. Freiwerdendes Ammoniak sorgt tagelang für einen fauligen Geruch. Das Material jaucht mehr oder weniger vor sich hin und das Klima im Komposter wird viel zu feucht.

Deshalb fragen viele Gärtnerinnen und Gärtner:

Wie kann ich meinen Rasenschnitt richtig kompostieren?

Rasenschnitt im Thermokomoster oder auf dem Komposthaufen

Je nach Größe der Rasenfläche fällt beim Mähen eine ganze Menge Rasenschnitt an. Der hohe Wasseranteil des frisch gemähten Grases würde im Komposter nach kurzer Zeit zur Fäulnis führen. Empfehlungen, das Gras mit anderen Materialien wie Häcksel, Laub und Baumschnitt zu schichten bzw. zu mischen, sind sicherlich richtig, aber unpraktikabel.

Eine gleichmäßig im Kompost verteilte und bis zu 5 Zentimeter dünne oberste Schicht ist allerdings überhaupt kein Problem und begünstigt das Klima sogar. Aber mehr Material ist meist nicht zu empfehlen.

Das frisch gemähte Gras nicht gleich in den Komposter geben, sondern trocknen lassen

Deshalb das frische Gras an trockenen Tagen einfach nach dem Mähen in mehrere Haufen aufteilen und auf der Rasenfläche liegen lassen. Alle 1-2 Stunden wenden und so von Wind und Sonne den überwiegenden Teil an Feuchtigkeit entziehen lassen. An warmen Sommertagen kann man oft schon am Abend das nun fast trockene Gras zum Kompost hinzufügen. An kühleren Tagen lässt man das Material einfach 1-2 Tage länger trocknen.

Der so angetrockneten Rasenschnitt kann jetzt ohne weiteres locker im Thermokomposter oder auf dem Komposthaufen verteilt werden. Hat man zudem noch zerkleinerten Hecken- oder Baumschnitt und anderes kompostierbares Material vermischt man alles am besten miteinander. So entstehen luftigere Zwischenräume und es kommt nicht zur ungewollten Fäulnisbildung. Alles kann gut verrotten und zu Humus werden.

Kompostbeschleuniger einsetzen

Ein guter Kompostbeschleuniger bringt zudem die Umsetzung der organischen Haus- und Gartenabfälle in wertvollen Humus auf Touren. Diesen in der jeweils angegebenen Menge gleichmäßig über das Material streuen und die Mikroorganismen und Kleinstlebewesen erledigen ihre Arbeit deutlich schneller.

Größere Mengen Rasenschnitt kompostieren

Bei einer großen Rasenfläche bietet sich ein separater Rasenkomposter an. Hierbei darauf achten, dass von allen Seiten gut Luft eindringen kann und das Gras hin und wieder bewegt (durchgelüftet) wird.

Auch Trommelkomposter sind aufgrund ihres Aufbaus und der einfachen Möglichkeit der Durchmischung des Kompostmaterials eine hervorragende Alternative.

Mulchen – Die Nährstoffe von fein zerhäckselten Gras direkt ausbringen

eine sehr gute Alternative zum Kompostieren von Gras ist, dies direkt zu den Pflanzen zu bringen. Also ohne vorherige Verrottung seine Nährstoffe direkt dort abzugeben, wo sie dankbar angenommen werden. Das Mulchen – also das Ausbringen von unverrotteten organischen Materialien – ist in der Garten- und Landwirtschaft seit je her eine wichtige Form der Ertragssteigerung.

Obst- und Gemüsepflanzen mit frischem Grasschnitt mulchen

Was jeder Gärtner mit Teilen des anfallenden Rasenschnitts machen kann, ist andere Pflanzen damit im Garten zu mulchen. Hierbei wird das frisch gemähte Gras in einer 10 Zentimeter dicken Schicht rund um die Pflanzen verteilt. Selbst ganze Beete lassen sich so abdecken.

Zum einen bekommen die Pflanzen so direkt wichtige Nährstoffe, erhalten eine Wärmedämmung und es setzt sich weniger Erde beim Gießen an Früchten und Blättern fest. Außerdem verringert das Mulchen das Auftreten von Unkräutern und verhindert Bodenerosion an trockenen Tagen. Vor allem bei Rosen, Erdbeeren und Tomaten schätzen diese Art der „Sonderbehandlung“ sehr.

Mulchmähen

Viele Gartenfreunde schwören dabei auf Mulchmäher. Das sind Rasenmäher ohne Fangkorb, die das Material sehr fein zerhäckseln und gleichmäßig, möglichst direkt auf der Grasnarbe verteilen. Je nach Häufigkeit des Rasenmähens ist schon nach wenigen Tagen vom Schnittgut nichts mehr zu sehen.

Ein Düngen des Rasens ist durch diese Art des Nährstoff-Kreislaufs unnötig. Das spart Kosten für Rasendünger und schont die Umwelt. Nachteile: Mulchmähen macht ein häufigeres Mähen erforderlich, als mit einem klassischen Rasenmäher. Außerdem mag nicht jeder Gartenbesitzer den Grasschnitt auf dem Rasen belassen, auch wenn gute Mulchmäher das Schnittgut sehr fein und nahe am Boden verteilen.