Den Kompost sieben

Wir „ernten“ unseren fertigen Kompost immer im Frühjahr. Das ist der beste Dünger, den man den Gartenpflanzen im April und Mai geben kann. Und dafür machen wir schließlich das Ganze mit dem Kompostieren. Meiner Meinung nach ist das Frühjahr die optimale Zeit, um den Kompost zu nutzen, da die Pflanzen dann gerade anfangen, kräftig zu wachsen und die zusätzlichen Nährstoffe am meisten benötigen.

Warum sollte man Kompost sieben?

Kompost zu sieben ist eine wichtige Maßnahme, um eine gleichmäßige und feinkrümelige Struktur zu erhalten. Durch das Sieben entfernen wir grobe Bestandteile und unverrottete Materialien, die den Kompostierungsprozess noch nicht vollständig durchlaufen haben. Das Ergebnis ist ein hochwertiger, nährstoffreicher Dünger, der sich hervorragend für die Gartenerde eignet.

Der Mythos des perfekten Kompostes

Nun ist es bei einem Thermokomposter leider nicht so, wie die schönen Werbebilder diesen gern vermarkten. Die Klappe unten öffnen und eimerweise feinkörnigen Kompost entnehmen, der sich direkt überall im Garten verteilen lässt. Das funktioniert so für ein paar Schaufeln, aber eben nicht für den gesamten fertigen Kompost.

Werkzeuge und Materialien zum Sieben des Komposts

Hierzu bedarf es etwas Anstrengung sowie einer griffigen Schaufel, einem Wurfsieb, einem Garteneimer und etwas Platz auf einem noch nicht gemachten Beet in der unmittelbaren Nähe des Komposters. Vielleicht auch eine Schubkarre, wenn es um größere Mengen oder um längere Wege geht.

Notwendige Werkzeuge im Überblick:

  • Schaufel: Zum Entnehmen des Komposts aus dem Behälter.
  • Wurfsieb: Zum Sieben des Komposts und Entfernen grober Teile.
  • Garteneimer: Zum Sammeln des gesiebten Komposts.
  • Platz auf einem Beet: Zum Zwischenlagern und Arbeiten.
  • Schubkarre: Für den Transport größerer Mengen.
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Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Sieben

1. Vorbereitung

Die vordere Wand des Komposters entfernen wir einfach komplett und schon bietet sich ein Blick auf den Querschnitt unserer gesammelten und sicher zum überwiegenden Teil verrotteten Küchen- und Gartenabfälle. Das Herbstlaub in der oberen Schicht ist als solches bestimmt noch erkennbar und unzählige Regenwürmer sollten sich hier wimmeln.

2. Grobes Material trennen

Die untere Schicht sollte fast vollständig gute Komposterde sein. Hier und da tauchen bestimmt noch zu groß geratene Zweige und anderes Gehölz auf. Zudem auch ein paar zuletzt hinzugegebene Abfälle, Reste von Küchentüchern, ein paar Eierschalen und strohige Dinge vom letzten Herbst werden sich irgendwo in der Masse wiederfinden.

3. Sieben des Komposts

Den Kompost mit der Schaufel auf das Wurfsieb geben und mit leichten Wurfbewegungen durch das Sieb arbeiten. Grobe Bestandteile bleiben im Sieb zurück und können entweder erneut kompostiert oder als Mulch verwendet werden.

Tipps und Hinweise

Was tun mit groben Resten?

Alles nicht schlimm! Hat man halbwegs beachtet, was in den Kompost gehört und was nicht, dann riecht nichts unangenehm, es beißt niemand und ganz viel lockere Komposterde wird am Ende die Belohnung für die Gartenpflanzen sein. Grobe Reste können erneut dem Komposter zugeführt werden, um weiter zu verrotten.

Den idealen Standort wählen

Der Standort des Komposters sollte gut durchdacht sein. Ein Platz im Halbschatten, der leicht zugänglich ist, erleichtert die Arbeit und sorgt dafür, dass der Kompost nicht zu schnell austrocknet.

Häufige Fehler beim Kompostieren vermeiden

  • Falsche Materialien: Keine Fleisch- oder Milchprodukte, da sie Ungeziefer anziehen. Siehe Was darf nicht auf den Kompost.
  • Zu wenig Feuchtigkeit: Der Kompost sollte feucht, aber nicht nass sein.
  • Mangelnde Durchlüftung: Regelmäßiges Umsetzen fördert die Zersetzung und verhindert Gerüche.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie oft sollte man den Kompost sieben?

In der Regel reicht es, den Kompost einmal jährlich zu sieben, vorzugsweise im Frühjahr. Bei größeren Mengen oder kontinuierlichem Kompostieren kann es sinnvoll sein, den Kompost mehrmals im Jahr zu sieben.

Welche Maschenweite sollte das Kompostsieb haben?

Für das Sieben von Kompost hat sich eine Maschenweite von etwa 10 bis 20 Millimetern bewährt. Mein Tipp: Gröbere Maschen vereinfachen das Sieben, lassen aber auch größere Bestandteile durch. Mich stört das weniger, wenn gröbere Bestandteile mit auf den Beeten verteilt werden.

Was ist eine Kompostsiebtrommel und wie funktioniert sie?

Eine Kompostsiebtrommel ist ein rotierendes Sieb, das das Sieben von Kompost erleichtert. Man füllt den Kompost in die Trommel und dreht diese, wodurch der Kompost durch die Sieblöcher fällt, während grobe Bestandteile zurückbleiben. Meiner Meinung nach ist dies eine sehr effiziente Methode, insbesondere für größere Mengen Kompost, allerdings auch in der Anschaffung teurer.

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Was passiert mit den Würmern beim Sieben des Komposts?

Beim Sieben des Komposts können Regenwürmer und andere nützliche Bodenorganismen mit durch das Sieb fallen. Diese sind sehr wertvoll für den Boden und sollten möglichst wieder in den Komposter oder auf das Beet zurückgesetzt werden.
Mein Tipp: Achten Sie darauf, die Würmer schonend zu behandeln und in ihren natürlichen Lebensraum zurückzubringen.

Wie kann man ein Kompostsieb selber bauen?

Ein Kompostsieb kann man relativ einfach selber bauen. Dafür benötigt man einen Holzrahmen und ein Stück Drahtgeflecht, z. B. Hühnerdraht oder Kaninchendraht, mit der gewünschten Maschenweite. Das Drahtgeflecht wird auf den Rahmen gespannt und befestigt.

Meiner Meinung nach ist ein selbstgebautes Sieb eine kostengünstige und praktische Lösung für jeden Hobbygärtner. Ich nutze auch seit Jahren ein selbstgebasteltes Sieb.

Warum sollte man Kompost sieben oder nicht?

Das Sieben von Kompost hat den Vorteil, dass man eine gleichmäßige, feinkrümelige Struktur erhält, die sich optimal als Pflanzendünger eignet. Grobe Bestandteile werden entfernt und können weiter kompostiert werden. Allerdings ist das Sieben nicht zwingend notwendig. Unzersetzte Reste können auch direkt als Mulch verwendet werden.

Mein Fazit

Das Sieben des Komposts ist ein wesentlicher Schritt, um hochwertige und feinkrümelige Komposterde zu gewinnen. Mit den richtigen Werkzeugen und etwas Mühe wird man reichlich belohnt: gesunde, kräftige Pflanzen und ein blühender Garten. Beachten Sie die Tipps und Hinweise, um häufige Fehler zu vermeiden und den Kompostierungsprozess zu optimieren.