Kompostbeschleuniger: Welche natürlichen Methoden gibt es?

Kompostieren ist eine hervorragende Möglichkeit, Garten- und Küchenabfälle in wertvolle Erde zu verwandeln. Doch manchmal will der Haufen einfach nicht so recht verrotten. Hier helfen Kompostbeschleuniger.

Aber braucht man diese wirklich? Und welche natürlichen Methoden gibt es, um die Verrottung zu fördern?

Wann braucht man einen Kompostbeschleuniger?

Dieser ist dann zu empfehlen, wenn der Zersetzungsprozess ins Stocken gerät. Dies kann passieren, wenn der Kompost zu trocken, zu nass oder zu nährstoffarm ist. Auch eine falsche Mischung von „grünem“ und „braunem“ Material kann dazu führen, dass der Haufen nicht richtig funktioniert.

Typische Anzeichen sind eine geringe Erwärmung des Haufens, langsame Zersetzung und unangenehme Gerüche. In solchen Fällen können Kompostbeschleuniger helfen, die Rotte wieder in Gang zu bringen.

Wichtig ist jedoch, dass bei gut aufgebauten und gepflegten Komposthaufen in der Regel keine Kompostbeschleuniger notwendig sind.

Natürliche Methoden zur Kompostbeschleunigung

Materialien mit hohem Stickstoffgehalt

Einer der wichtigsten Faktoren für eine schnelle Verrottung ist das richtige Verhältnis von stickstoffreichen (grünen) und kohlenstoffreichen (braunen) Materialien. Grasschnitt, Küchenabfälle und frische Gartenabfälle liefern den Mikroorganismen die nötige Energie.

Ohne ausreichend Stickstoff können die Mikroben halt nicht effektiv arbeiten. Es empfiehlt sich daher, diese Materialien regelmäßig in den Haufen einzuarbeiten. Achtung: Zu viel Gras kann den Haufen verdichten und zu Sauerstoffmangel führen. Zu viele Gehölze bewirken das Gegenteil.

Kaffeesatz

Kaffeesatz ist ein beliebter natürlicher Kompostbeschleuniger. Er enthält viel Stickstoff, der den Rotteprozess unterstützt. Außerdem lockt er, wie auch Zellstoffe und Pappe, Regenwürmer an, die für die Durchlüftung und Zerkleinerung des Komposts sorgen.

Die regelmäßige Zugabe von Kaffeesatz kann also helfen, den Kompost schneller zu zersetzen. Optimal ist eine Mischung mit anderen Materialien, um das Gleichgewicht im Komposthaufen zu erhalten.

Urin als Beschleuniger

Meine persönliche Meinung dazu: Hier bin ich raus! Ich pinkle nicht auf meinen Komposthaufen, auch wenn es ökologisch sinnvoll ist.

Was ungewöhnlich klingt, ist in der Praxis sehr effektiv. Urin enthält viel Stickstoff, Phosphor und Kalium – genau die Nährstoffe, die Mikroorganismen brauchen. Eine gelegentliche Zugabe von verdünntem Urin (1:10 mit Wasser) kann den Komposthaufen beleben.

Wichtig: Nur gesunden Urin verwenden und auf einen ausgeglichenen Feuchtigkeitsgehalt achten, um eine Überdüngung zu vermeiden.

Gesteinsmehl und Kalk

Gesteinsmehl kann helfen, den pH-Wert des Komposts zu regulieren und die Bodenlebewesen zu fördern. Vor allem bei saurem Kompost, z. B. durch Nadeln oder Eichenlaub, kann eine Zugabe sinnvoll sein. Kalk hat eine ähnliche Wirkung, sollte aber sparsam eingesetzt werden, da ein zu hoher pH-Wert die Mikroorganismen schädigen kann. Beide Mittel fördern die Durchlüftung und beschleunigen die Rotte.

Gekaufte Kompostbeschleuniger – Sinnvoll oder überflüssig?

Im Handel – wie auf Bau- und Gartenmärkten – gibt es eine Vielzahl von Kompostbeschleunigern. Diese enthalten meist Mikroorganismen, Enzyme und Nährstoffe, die den Abbau beschleunigen sollen.

Aber braucht man sie wirklich? Bei einem gut gepflegten Komposthaufen sind gekaufte Beschleuniger meist überflüssig. Natürliche Methoden wie die Zugabe von Stickstoffquellen und regelmäßiges Umsetzen reichen oft völlig aus. Ist der Kompost jedoch stark verdichtet oder ungleichmäßig befüllt, können solche Produkte helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Ich benutze sie ab und zu, da es in unserem kleinen Garten doch recht schwierig ist, den Thermokomposter dauerhaft optimal zu befüllen.

Tipps für eine rasche Kompostierung

Ein gut funktionierender Kompost braucht Pflege. Regelmäßiges Umsetzen sorgt für Belüftung und beschleunigt die Verrottung. Die Feuchtigkeit sollte gleichmäßig sein – nicht zu trocken und nicht zu nass. Eine Abdeckung schützt vor zu viel Regen und Austrocknung. Wenn der Kompost langsam arbeitet, sind natürliche Beschleuniger eine einfache Möglichkeit, den Prozess zu unterstützen.

Natürlich kommt es auch auf die richtige Befüllung an: Was gehört in den Kompost und was gehört nicht in den Kompost sind immer wieder Fragen, die zu Problemen beim Kompostieren führen können.

Fazit: Natürliche Kompostbeschleuniger wie Stickstoffquellen, Kaffeesatz und Gesteinsmehl reichen meist aus, um die Rotte zu optimieren. Gekaufte Produkte sind bei gut gepflegten Komposthaufen selten notwendig, können aber in Problemfällen hilfreich sein.